Waldorf


 

Am 04. Juni 2005 fand in Margarethenried im Rahmen einer Fachtagung zur Anthroposophiekritik eine öffentliche Abendveranstaltung statt zum Thema: 

 

Waldorfschulen – Alternative zur Regelschule oder pädagogische Sackgasse?

ReferentInnen: Claudia Goldner --- Sybille-Christin Jacob --- Andreas Lichte

Wer Alternativen zur Regelschule sucht, findet sich häufig bei den Waldorfschulen wieder. Diese an der Lehre des Okkultfunktionärs Rudolf Steiner (1861-1925) orientierten Einrichtungen (allein in Deutschland gibt es derzeit 191) genießen einen guten Ruf: „Lernen ohne Druck" oder „Förderung der Kreativität" werden ihnen zugeschrieben.

Zahlreiche „Ehemalige" hingegen sehen das ganz anders. Sie lernten Steiners Pädagogik als äußerst autoritär kennen (selbst Gewalt als Erziehungsmittel läßt sie ausdrücklich zu). In der Regel wird strenger Frontalunterricht veranstaltet, die Schüler haben in den ersten acht Jahren und in allen Fächern denselben Lehrer. Bei Konflikten zeigt sich zudem, dass Schüler und Eltern oft nur ungenügende Mitspracherechte erhalten.

Im Unterricht gibt es reichlich Merkwürdigkeiten: Egal ob Mathematik, Physik oder handwerkliche Betätigung dran ist – alles ist immer irgendwie "übersinnlich". Laut Steiner könne einem Kinde nichts Schlimmeres passieren, als wenn es zu früh ans Denken herangeführt werde. Der Lehrer müsse "fühlendes Verstehen" wecken. Kein Wunder, dass die behauptete Erfolgsquote von 85% beim staatlichen Abitur reine Augenwischerei ist: die Hälfte aller Schüler wird gar nicht erst zur Prüfung zugelassen [nach einer Statistik des Kultusministeriums NRW].

Veranstalter: Forum Kritische Psychologie (FKP) und Internationaler Bund der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA)

Veranstaltungsort: FKP, Margarethenried 10, "Alte Wirtschaft", 85413 Hörgertshausen.

Beginn 20.00 Uhr, Eintritt 4 EUR /erm. 3 EUR.  

 

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Claudia Goldner

Waldorfpädagogik

Die Anthroposophie nimmt ihren größten gesellschaftlichen Einfluß über ihr weltweites Netz von über 750 Waldorfschulen und -kindergärten. Allein in Deutschland gehen mehr als 70.000 Kinder und Jugendliche auf eine von knapp 200 Anthroposophenschulen. Zur Prominenz unter den Waldorf-Eltern zählt die inzwischen ihres Postens enthobene Ex-Kultusministerin Monika Hohlmeier, geborene Strauß, die ihre beiden Kinder bei den Anthroposophen eingeschult hat. Auch Bundesinnenminister Otto Schily gehört zum Freundeskreis der Waldorfschulen, der einflußreichste Gönner aus Politik, Wirtschaft und Kultur umfasst. Besonders zu erwähnen ist in diesem Zusammenhang der frühere Waldorfzögling Michael Ende, dessen Erfolgsroman "Die unendliche Geschichte" wesentlich zur Verbreitung theosophischen bzw. anthroposophischen Gedankengutes beitrug.

Die Waldorfpädagogik - benannt nach der ersten anthroposophischen Schule, die 1919 von den Stuttgarter Waldorf-Astoria-Tabakwerken eingerichtet wurde - orientiert sich streng an der Steinerschen "Entwicklungslehre": Die ersten sieben Lebensjahre stehen unter dem Motto "Die Welt ist gut" und der erzieherischen Formel "Vorbild und Nachahmung". Zunächst wird dem Kind nichts erklärt, Fragen werden ausweichend beantwortet. Hingegen wird großer Wert auf die Einrichtung und Farbgestaltung der Kinderzimmer sowie die Auswahl geeigneten Holzspielzeugs gelegt. Mit dem Zahnwechsel erfolge die Geburt des "Ätherleibes", die folgenden sieben Jahre stehen unter dem Motto "Die Welt ist schön". Der Unterricht in den ersten Klassen ist ausgefüllt mit Geschichten, Fabeln, Legenden und Bildern, vor allem die Märchen der Gebrüder Grimm finden vielfältigen Einsatz. Wie ein roter Faden durchziehen die Geschichten von Hänsel und Gretel, von Dornröschen, Aschenputtel, Rotkäppchen oder den Sieben Raben den Waldorf-Unterricht. Besonderer Stellenwert kommt beispielsweise der Geschichte von der "Gänsemagd" zu: Es geht dabei um eine Prinzessin, die aufgrund der Intrige einer Kammerfrau zum Gänsehüten degradiert wird; ihrem Pferd wird der Kopf abgeschlagen. Unter ein dunkles Tor genagelt spricht nun der Pferdekopf täglich mit der Prinzessin und enttarnt letztlich die böse Kammerfrau. Diese wird, wie es in einem anthroposophieeigenen Vorlese- und Bilderbuch heißt,  "splitternackt ausgezogen und in ein Faß gesteckt, das inwendig mit spitzen Nägeln beschlagen ist. Und zwei weiße Pferde müssen vorgespannt werden, die sie Gasse auf Gasse ab zu Tode schleifen". Ob denn derlei Grausamkeit Kinden überhaupt zugemutet werden könne, fragt man sich befremdet - in den "Sieben Raben" etwa kommt ein kleines Mädchen zum Mond, der Kinder frisst und ständig vor sich hinlefzt: "Ich rieche, rieche Menschenfleisch" - und bekommt die Waldorf-Antwort: Ja, könne sie, denn: "der Böse oder Übeltäter erhält immer seine gerechte Strafe und das beruhigt die Kinderseele dann".

In einem anderen Waldorf-Bilderbuch findet sich das Märchen von "Jorinde und Joringel", in dem  folgender Reim vorkommt: "Mein Vöglein mit dem Ringlein rot, singt leide, leide, leide, leide. Es singt dem Täublein seinen Tod, singt leide, leide, zucküth, zicküth, zicküth". Kaum ein Waldorf-Kind, das diesen Reim nicht auswendig hersagen könnte. Die Märchen werden erzählt, nacherzählt, gespielt, getanzt, gemalt, selbst für die Rechenstunden werden sie herangezogen. Vielfach werden ganze Passagen wortwörtlich auswendig gelernt. Der Lehrer darf dabei dem Kind nie den Eindruck vermitteln, er unterscheide zwischen Märchenhaftigkeit und Wirklichkeit: Alles und jedes wird in magisch-mythisch-übersinnlichen Kontext gestellt.

Ab der dritten Klasse wird Erzählstoff auch dem Alten Testament entnommen - bevorzugt geht es dabei um die Brudermordgeschichte von Kain und Abel -, ab der vierten Klasse kommt der nordische Schöpfungsmythos der Edda hinzu. Vom Riesen Ymir ist in diesem Mythos die Rede, der von Odin, Wile und We erschlagen wird. O-Ton aus einem Waldorf-Vorlesebuch: "Den Leib Ymirs warfen die Börsöhne in die Mitte Ginnungagaps. Das Blut ließen sie als Bäche und Flüsse in die Meere strömen. Aus seinem Fleisch schufen sie die Erdscholle. Ymirs Gehirn warfen sie in die Lüfte, wo es zu Wolken wurde. Aus Ymirs Haaren entstanden Gras und Kraut, Gebüsch und Wald, alle Gewächse, die der Erde entsprießen" Zitat-Ende. Derlei Texte bekommen zehnjährige Schülerinnen und Schüler zu hören, und das tagtäglich! Besonders absurd ist dies alles vor dem Hintergrund des Umstandes, dass abends dann der Waldorflehrer den Eltern Vorträge über die schlimmen, schädigenden Inhalte der Medien - gemeint sind vor allem Comics und das Fernsehen - hält.

Ins Bild passt, dass ganz offenbar auch ausdrücklich antisemitische "Märchen" zum Einsatz kommen: In der Geschichte "Der Jude und das Vorhängeschloss" etwa geht es um einen Juden, der die Arier hinters Licht führt und ihnen die Sonne raubt. Erst als ein arischer Jüngling mit einem Schwert das Haupt des Juden spaltet, scheint den Ariern wieder die Sonne.

Wenn es im Waldorfunterricht nicht blutrünstig zugeht, dann zumindest haarsträubend abstrus: In dem vielbenutzten Vorlesebuch "Der Sonne Licht" ist etwa von Tannenbäumen die Rede: Einst habe der "Heiland" in einem Wald Schutz vor Regen gesucht, von allen Laubbäumen aber habe es getropft. Zitat: "Nur die Tanne breitete schützend und liebend die Arme aus, und er fand Sicherheit unter ihren Zweigen. Dankend verließ er den Zufluchtsort und sprach über die Tanne den Segen aus, daß sie Sommer und Winter grün sein sollte" Zitat-Ende.

Im Vorlesebuch "Schau in die Welt" wird besagte Mordgeschichte von Kain und Abel zur Erklärung der rötlichen Farbe von Roggenkeimlingen herangezogen: Zitat: "Auf dem Roggenfeld war es geschehen, und das verrinnende Lebensblut des Bruders hatte die Spitzen der jungen Saat rot gefärbt. Aber als im folgenden Herbst wiederum die Roggensaat keimte, erschien auch das unschuldige Blut des Abel wieder an den Spitzen und so ist es geblieben bis auf den heutigen Tag". Zitat-Ende

Zur Entstehungsgeschichte der Fledermaus heißt es, Gott und der Teufel hätten einst die Vögel erschaffen. Als Gott die seinigen gemacht habe, hätten diese gleich angefangen zu fliegen. Der Teufel habe derweilen nur einen Vogel gemacht, habe ihm Flügel von Leder genäht und ihn mit Krallen ausgestattet. Aber der Vogel des Teufels habe nicht fliegen können. Auf Bitten des Teufels habe Gott daraufhin gesagt: "Dein Vogel mag dann fliegen, wenn meine Vögel ruhen". Also nachts. So sei die Fledermaus entstanden.

Normaler Unterricht, der - altersentsprechend - die tatsächlichen Vorgänge in der Natur erklärt, kommt praktisch nicht vor; vielmehr soll "fühlendes Verstehen" geweckt werden. O-Ton Steiner: "Was nützt es im höchsten Sinne, wenn jungen Menschen alle möglichen Mineralien, Pflanzen, Tiere, physikalischen Versuche gezeigt werden, wenn das nicht damit verbunden wird, die sinnlichen Gleichnisse zum Ahnenlassen der geistigen Geheimnisse zu verwenden" Zitat-Ende. Es könne einem Kinde nichts Schlimmeres zugefügt werden, als wenn man es zu früh an das Denken heranführe: Zitat Steiner: "Man muß die geistige Führung des Kindes so leiten, daß sie in den Organismus in der richtigen Weise hineinwirkt, daß man zum Beispiel nicht so durch das Überladen mit Gedächtnisstoff bei dem Kinde wirkt, dass in späterem Alter Stoffwechselkrankheiten hervorkommen". Zitat-Ende.

Erst der im Zuge der Pubertät sich gebärende "Astralleib" befähige zu eigenständigem Urteil. Das Motto heißt nun "Die Welt ist wahr". Ab der 6. Klasse werden Waldorfschüler folglich auch in Physik und Chemie unterrichtet, was allerdings nicht Abstandnahme vom verquasten Weltbild Steiners bedeutet. In einem Seminarpapier zum Physikunterricht der Oberstufe heißt es, der Schüler lerne - Zitat -: "die Unterschiede der Lichtquellen und ihre physikalischen Funktionen kennen. Gleichzeitig lernt er, dass die Qualität des Lichts einer Kerze, einer Glühfadenbirne und einer Neonröhre sehr unterschiedlich ist, nämlich darin, dass in der Kerze gute Wesenheiten zu Hause sind, und in der Neonröhre der menschlichen Seele sehr schadende dämonische Geister sich wohlfühlen und dass man darauf achten soll, in wessen Lichtreichweite man sich befindet". Zitat-Ende.

Im Fach "Himmelskunde" werden unhaltbare lunatistische Vorstellungen verbreitet, selbstredend wird auch breitausgewalzt auf den astrologischen Tierkreis bezuggenommen. Tatsächlich findet in der Waldorfschule, egal ob nun Mathematik, Physik oder handwerkliche Betätigung dran ist, irgendwie immer Religionsunterricht statt. Den letzteren gibt es natürlich auch noch als selbständiges Fach. Konsequenterweise gelten die Evolutionslehre Darwins, der Marxismus oder Freuds Idee einer menschlich-psychischen Evolution als Werke teuflicher Kräfte.

Steinersche "Naturlehre" bedeutet beispielsweise die Erkenntnis, dass die Maus "zu oberflächlich inkarniert" sei und sich daher zeitlebens nach dem Tode sehne: O-Ton Steiner: "Wohlgefühle begleiten ihre Lösung von der unzulänglichen Körperlichkeit, an die sie sich gekettet fühlte. Dass die Katze noch einige Zeit mit der halbtoten Maus spielt, verlängert dem Opfer geradezu den Genuß des Sterbens". Zitat-Ende.

Derlei verblüffende Einsicht in die Psyche von Kleinnagern geht einher mit der Erkenntnis Steiners zur Haarfarbe des Menschen: O-Ton des Meisters: "Die blonden Haare geben eigentlich Gescheitheit, geradeso, wie sie wenig in das Auge hineinschicken, so bleiben sie im Gehirn mit ihren Nahrungssäften, geben ihrem Gehirn die Gescheitheit. Die Braunhaarigen und Braunäugigen und die Schwarzhaarigen und Schwarzäugigen  treiben das, was die Blonden ins Gehirn treiben, in die Augen und Haare hinein. Daher werden sie materialistisch, sehen nur auf dasjenige, was man sehen kann, und es muß durch geistige Wissenschaft ausgeglichen werden. Man muß also eine Geisteswissenschaft haben in dem Maße, als die Menschheit mit der Blondheit die Gescheitheit verliert". Zitat-Ende.

Kein Wunder, dass die stolz vorgetragene Erfolgsquote von 85% beim Ablegen des staatlichen Abiturs sich als reine  Augenwischerei herausstellt: Die Hälfte aller Schüler, so das Kultusministerium Nordrhein-Westfalen, wird gar nicht erst zur Prüfung zugelassen. Aus diesem Nicht-Erreichen der staatlichen Norm läßt sich allerdings nicht schließen, Waldorfschüler unterlägen keinem Leistungsdruck. Vor allem in den Klassen der Oberstufe ist insofern ein Unterschied zu staatlichen Schulen kaum mehr auszumachen.

Sport in üblichem Sinne gibt es an Waldorfschulen praktisch nicht. Stattdessen steht Eurythmie auf dem Lehrplan, bei der in Gewändern aus pastellfarbener Seide elfenhafte Tänze aufgeführt werden. Auffällige Kinder werden einer speziellen Heileurythmie unterzogen. Nach Aussagen ehemaliger Waldorflehrer werde mithin auch zu anderen Methoden der Disziplinierung gegriffen: unbotmäßige Schüler würden vor der gesamten Klasse an den Pranger gestellt, in schwerwiegenderen Fällen für die ganze Schule sichtbar als Störer gekennzeichnet; hypermotorischen Kindern würden die Hände schon mal mit Pflaster an die Schulbank geklebt, auch körperliche Züchtigung, eine "schallende Ohrfeige" etwa, sei durchaus probates Mittel "kindgemäßer Erziehung". Auch wenn es sich hierbei vielleicht um Einzelfälle handelt - die Waldorfschulen sind in ihrem Vorgehen nicht weisungsgebunden -: Steiner-Pädagogik läßt Gewalt als Erziehungsmittel ausdrücklich zu. So schreibt Waldorfpädagoge Erich Grabert in seinem 1989 in zehnter unveränderter Auflage erschienenen Standardwerk "Die Strafe in der Selbsterziehung und in der Erziehung des Kindes": Zitat: "Wenn man also sagen wollte, es - das Schlagen des Kindes - sei unter allen Umständen falsch, so wäre das abstrakt, wäre lebensfremd. Es gibt eben Fälle, wo keine Zeit zu verlieren ist, und es gibt Kinder, denen man vor allem anderen erst einmal imponieren muß, bei denen man sich erst in Respekt setzen muß, ehe man überhaupt mit irgendwelchen erzieherischen Maßnahmen beginnen kann. Es kann durchaus Notwendigkeiten geben für körperliche Strafen und auch gute Resultate, die daraus entspringen". Zitat-Ende.

Auch Steiner selbst hält Prügel - er spricht bevorzugt von "Ohrfeigen" -  für durchaus legitim, denn - Zitat -: "eine körperliche Strafe, von einer respektierten erwachsenen Person erteilt, kann einen günstigen, aufschreckenden Effekt haben". Zitat-Ende.

Üblicherweise sind die Waldorfschüler während der ersten acht Jahre in fast allen Fächern ein und derselben Lehrkraft ausgesetzt. Durch diese Fixation auf eine mit Allmacht - zumindest aus der Sicht der Kinder -  ausgestattete und sich als allwissend präsentierende Lehrerfigur - über regelmäßige "Hausbesuche" wird auch auf das Elternhaus Einfluß genommen - werden die Waldorfschüler zu extremer Autoritätshörigkeit hinerzogen. Die im Grundschulunterricht vielfach eingesetzten "Volksmärchen", deren "Moral" fast durchwegs auf Anpassung und gewaltsam erzwungenen Gehorsam hinausläuft, tun hierzu das ihre. Im übrigen hält Steiner die Autorität des Lehrers - in der Regel wird strenger Frontalunterricht veranstaltet - für unabdingbar: Zitat: "Um reif zum Denken zu sein, muß man sich die Achtung vor dem angeeignet haben, was andere gedacht haben. Es gibt kein gesundes Denken, dem nicht ein auf selbstverständlichen Autoritätsglauben gestütztes gesundes Empfinden für die Wahrheit vorausgegangen wäre. Das Kind soll etwas als wahr empfinden, wenn der selbstverständlich innig verehrte Lehrer es als wahr empfindet". Zitat-Ende.

Bezeichnend ist insofern die vielgerühmte Waldorf-Erziehung zu Kreativität und künstlerischer Selbstfreisetzung. Bekanntermaßen wird grundsätzlich jedes im Unterricht behandelte Thema gemalt: Aufwendig werden die Bilder vom Lehrer an der Tafel vorgezeichnet - die Schüler müssen farb- und formgetreu abmalen. Der Lehrer malt vor - die Schüler malen ab. Das wird bei allen Märchen, Geschichten, Fabeln usw. gemacht und zeigt, welche 'große künstlerische Kreativität' Waldorfschüler entwickeln dürfen. Das ist das Geheimnis der unverwechselbaren Waldorfbilder.

Konditioniert seit frühester Kindheit sind die Anthroposophen autoritätsgebundener und dogmatischer als die orthodoxesten Katholiken. Anders läßt sich wohl auch nicht erklären, dass die offenkundig paranoide Symptomatik, die sich quer durch Steiners Äußerungen zieht, von seinen Anhängern derart widerspruchslos hingenommen und noch das Unsinnigste zur Offenbarung schlechthin verklärt wird. Zur Verdeutlichung ein Steiner-Exkurs zu den "spirituellen, kulturgeschichtlichen und sozialen Hintergründen der Waldorf-Pädagogik":  O-Ton Steiner: "Wenn der Mensch vor Ihnen steht, so ist dieser Mensch eben durchaus dasjenige Wesen, von dem wir in der anthroposophischen Geisteswissenschaft sprechen. Wir sehen dasjenige, was als physischer Leib vor uns steht, so wie es ist, nur deshalb, weil es durchdrungen ist von Ätherleib, astralischem Leib und Ich. Dasjenige, was als physischer Leib ist, das ist so lange wir leben zwischen der Geburt und dem Tode, Leichnam. Und eigentlich, wenn wir einen menschlichen Leichnam vor uns haben, so haben wir in Wahrheit den physischen Leib des Menschen vor uns. Wenn Sie den Leichnam sehen, dann haben Sie den physischen Menschen, ohne dass er durchdrungen ist von Ätherleib, astralischem Leib und Ich. Er ist von diesen verlassen und zeigt gewissermaßen seine Wesenheit. Sie stellen sich selber daher nicht richtig vor, wenn Sie das, was Sie vermeinen als den physischen Leib des Menschen aufzufassen, glauben mit sich durch den Raum herumzutragen; Sie würden sich viel richtiger sich selber vorstellen, wenn Sie sich dächten und sich so begreifen würden, daß Ihr Ich, Ihr astralischer Leib, Ihr Ätherleib diesen Leichnam durch den Raum trägt". Zitat-Ende.

Reichlich grotesk erscheint vor dem Hintergrund solcher Steiner-Auslassungen die Behauptung des Waldorf-Vordenkers Arno Pillwein: "Bei Anthroposophie ist das Einstiegstor wissenschaftliches Denken: Wird es entsprechend geschult, können kristallklare Einsichten in Mensch, Welt und Kosmos entstehen". Zitat-Ende.

In einer kritischen Stellungnahme der Evangelischen Kirche heißt es: "Alles, was an den Waldorfschulen geschieht, ist in Methodik und Inhalt auf die Natur des Menschen abgestellt - so wie Rudolf Steiner sie in seiner übersinnlichen Erkenntnis geschaut haben will. Nichts verdankt sich den Forschungsergebnissen einer nicht-anthroposophischen Wissenschaft,  etwa Psychologie oder Pädagogik. Steiner hat gültig festgestellt, was für den Menschen in der Entwicklungszeit gut ist - und daran halten die Waldorfschulen bis zum heutigen Tag fest". Zitat-Ende.

Die ständig nach außen getragene Behauptung der Antroposophen, an den Waldorfschulen werde weltanschuungsneutraler Unterricht betrieben, ist insofern absurd: Waldorfpädagogik ist ohne die verworrenen Ideen und Wahngespinste Rudolf Steiners nicht denkbar.

Ungeachtet des Umstandes, dass an den Regelschulen vieles zu kritisieren ist: Die Waldorf-Schulen stellen jedenfalls alles andere dar als eine sinnvolle Alternative.  

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Vortrag auf der öffentlichen Abendveranstaltung "Waldorfschulen - sinnvolle Alternative zu den Regelschulen oder pädagogische Sackgasse", die am 4.6.2005 im Rahmen der Fachtagung zur Anthroposophiekritik - getragen vom Forum Kritische Psychologie (FKP) und vom Internationalen Bund der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA) - vom 3.-5.6.2005 in Margarethenried stattfand.

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Waldorfschulen – Alternative zur Regelschule oder pädagogische Sackgasse?

ReferentInnen: Claudia Goldner --- Sybille-Christin Jacob --- Andreas Lichte

Wer Alternativen zur Regelschule sucht, findet sich häufig bei den Waldorfschulen wieder. Diese an der Lehre des Okkultfunktionärs Rudolf Steiner (1861-1925) orientierten Einrichtungen (allein in Deutschland gibt es derzeit 191) genießen einen guten Ruf: „Lernen ohne Druck" oder „Förderung der Kreativität" werden ihnen zugeschrieben.

Zahlreiche „Ehemalige" hingegen sehen das ganz anders. Sie lernten Steiners Pädagogik als äußerst autoritär kennen (selbst Gewalt als Erziehungsmittel läßt sie ausdrücklich zu). In der Regel wird strenger Frontalunterricht veranstaltet, die Schüler haben in den ersten acht Jahren und in allen Fächern denselben Lehrer. Bei Konflikten zeigt sich zudem, dass Schüler und Eltern oft nur ungenügende Mitspracherechte erhalten.

Im Unterricht gibt es reichlich Merkwürdigkeiten: Egal ob Mathematik, Physik oder handwerkliche Betätigung dran ist – alles ist immer irgendwie "übersinnlich". Laut Steiner könne einem Kinde nichts Schlimmeres passieren, als wenn es zu früh ans Denken herangeführt werde. Der Lehrer müsse "fühlendes Verstehen" wecken. Kein Wunder, dass die behauptete Erfolgsquote von 85% beim staatlichen Abitur reine Augenwischerei ist: die Hälfte aller Schüler wird gar nicht erst zur Prüfung zugelassen [nach einer Statistik des Kultusministeriums NRW].

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